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Es kommt immer häufiger vor, dass ich in unserer kleinen schmalen Küche stehe, Zutaten vorschneide und dann Lütti angesaust kommt mit den Worten „Papa, ich möchte dir helfen!“.

In diesen Momentan antworte ich schon fast reflexartig: „Danke mein Lütti, aber Du kannst mir gerade nicht helfen.“ So unter uns gesagt entspricht das nicht immer der Wahrheit.

Warum lehne ich die Hilfe meines Kindes ab?

Eine Frage die ich mir immer wieder stelle. Warum möchte ich nicht das mir der kleine Mann hilft? Es gibt so viele kleine Aufgaben und doch verweigere ich mich förmlich. Weil ich nicht möchte das er sich verletzt!

Manches Mal kann ich mich dann doch überwinden und darf mir dann doch helfen, zum Beispiel Gurke oder Paprika. Trotzdem rutscht mir mein Herz jedes Mal in die Hose.

Diese Unbeholfenheit, mit welcher das Messer gehalten wird, macht mich innerlich schier wahnsinnig. Ich sehe noch vor dem ersten Schnitt, Gemüse das intakt ist aber dafür das Blut spritzen, einen amputierten Finger und einen hilflosen Papa.

In diesen Momenten setzt einfach so eine Art Beschützerinstinkt bei mir ein. Ich will verhindern das meinen Kind etwas passiert! Kurz und knapp! Auf der anderen Seite habe ich aber eigentlich auch kein Problem damit, wenn der Kurze draußen mit dem Fahrrad düst, Leitern hochklettert usw.

Irgendwie seltsam, oder?

Warum ist es nicht gut mein Kind helfen zu lassen?

Der erste Gedanke ist „Du hast dich richtig entschieden.“ Mein Sohn ist aus der offensichtlichen Gefahrenzone raus. Im Nachgang betrachtet plagt mich trotzdem immer wieder mein schlechtes Gewissen.

Es ist wichtig das Kinder GEMEINSAM!!!! den Umgang mit Küchenutensilien lernen. Wie soll mein Kind denn auch lernen mit Messern umzugehen, wenn ich es dabei nicht unterstütze? Neben der Motorik, die natürlich vorhanden sein muss, gehören auch andere wichtige Faktoren dazu.

  • Übung
    Je häufiger unsere Kinder etwas durchführen um so besser werden Sie darin. Ist bei uns Erwachsenen nicht anders. Klar wird das Messer anfangs unbeholfen geführt, es fehlt ja die Übung es richtig zu führen.
  • Selbstbewusstsein
    Klingt im ersten Moment komisch, ich weiß. Aber natürlich müssen unsere Kinder doch auch erstmal das Selbstbewusstsein aufbringen, dass Sie es schaffen können etwas zu schneiden, ohne sich dabei zu verletzen! Da hilft kein „pass auf, halte das Messer so und so, im Sekundentakt runter zu beten.
  • Mut
    Es ist wichtig, dass unsere Kinder wissen das scharfe Gegenstände (Messer, Gabel Schere, Licht sind für kleine…. nichts) gefährlich sind. Um so wichtiger ist es den Mut aufzubringen verantwortungsvoll damit umzugehen.
  • Vertrauen
    Damit meine ich nicht mal das Vertrauen in einem selbst. Hier drunter meine ich mehr unser Vertrauen in unsere Kinder. Auch wenn Sie unbeholfen sind sollten wir ihnen Vertrauen das Sie die Aufgabe schaffen.

Warum ist vertrauen auch wichtig?

Wenn Du deinem Kind vertraust strahlst Du mehr Ruhe aus und bringst auch mehr Verständnis deinem Kind in der Küche entgegen. Du kennst sicher auch die Situationen, in denen Du immer wieder hektisch dazwischen greifst oder dazwischen redest mit den Worten „Halte das Messer so und so, halte deine Hand da und da hin“ etc.

Es ist wichtig unsere Kinder immer wieder daran zu erinnern und zu zeigen wie man mithelfen kann. Es ist aber auch wichtig Sie manchmal machen zu lassen. Ich hätte auch keine Lust mehr irgendwas zu versuchen, wenn jemand alle 3 Sekunden versucht mich zu korrigieren.

Alles zu seinem Zeitpunkt!

Du fragst Dich vielleicht auch ab wann kann mein Kind denn in der Küche helfen? Ganz ehrlich, ich glaube hierfür gibt es keine pauschale Aussage. Jedes Kind ist anders. Manche möchten helfen andere nicht. Manche Kinder besitzen eine unglaubliche Motorik und andere halten das Messer wie ein Lasso Seil. Zur Not rede mit deinem Partner oder den Großeltern darüber wie weit man das Kind vielleicht einbinden könnte. Sei in kleinen Schritten mutig und zuversichtlich und habe keine Angst davor das sich dein Kind vielleicht einmal verletzen könnte.

Auch hier vielleicht noch ein wichtiger Punkt. Natürlich sollte beim Schneiden das Messer scharf sein. Die ersten Übungen kann man aber wunderbar an weichen Obst und Gemüsesorten durchführen.

Bei uns sind zum Beispiel Gurke, Paprika und Erdbeeren ganz hoch im Kurs! Ansonsten habe ich mich bei diesem Beitrag sehr auf das Schneiden fixiert, weil dies meine größte Sorge in der Küche ist. Unterm Strich kann man alle Punkte auf weitere Tätigkeiten in der Küche ausbreiten.

Außer beim Restenaschen aus der Schüssel. Dies ist so gefährlich für die gesamte Familie, dass nur ich verkosten darf! 😉

Was sind denn deine größten Sorgen in der Küche mit Kindern und wie gehst Du damit um?

Liebe Grüße

Dein Björn

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Björn

Mein Name ist Björn Pöhlsen, ich wurde 1985 im wunderschönen Duisburg Homberg geboren und wohne noch bis heute hier. Ich habe mittlerweile drei wunderbare Kinder, zwei Töchter (von 2003 und 2005) und einen Sohn (von 2015), welche meiner Frau und mir jeden Tag mal zu einen größeren und mal zu einem kleineren Abenteuer gestalten. Doch gerade das sorgt dafür das es Zuhause nie langweilig wird